Das Historische Ensemble von Valencia de Alcántara

Das Gotische Viertel

Die Gemeinde Valencia de Alcántara liegt im Landkreis Sierra de San Pedro, im Westen der Provinz Cáceres an der Grenze zu Portugal.

Im Jahr 1221 besiegten die Truppen des Ritterordens San Julián de Pereiro, aus dem später der mächtige Alcántaraorden hervorging, die hier ansässigen Mauren und nahmen den Ort ein. Valencia de Alcántara wurde zum königlichen Marktflecken erklärt, und seine Bewohner waren damit direkte Untertanen des Königs.

Der Stadtteil, der als „Gotisches Viertel“ bekannt ist, wurde am 18. März 1997 per Dekret unter Denkmalschutz gestellt. Seine Zivilgebäude bilden eines der sehenswertesten Gebäudeensemble der Spätgotik und frühen Renaissance der Region. Hier im nördlichen Teil des Ortes stehen vor allem schmale, zweistöckige Häuser mit weiß getünchtem Mauerwerk und Türen und Fenstern mit Rahmen aus fein behauenen Granitquadern.

Die meisten Eingangstüren besitzen einen Spitzbogen, es sind aber auch gerade Türstürze und Rundbögen zu sehen. Die Fenster im Erdgeschoss sind rechteckig und häufig mit schmiedeeisernen Gittern versehen.

Die meisten Häuser besitzen die für die Architektur der Gegend typischen Schornsteine und sind eher volkstümlich und schlicht. Es gibt jedoch auch prächtigere Bauten, die eher Herrenhäusern oder sogar Adelspalästen gleichen und mit Wappen verziert sind. Ein weiteres typisches Bauelement dieses Stadtteils ist der Eckbalkon.

Von einer Anhöhe aus dominierte eine Burg den Ort, und das gotische Viertel wurde von einer Wehrmauer umschlossen, die an der Burgmauer begann und endete. Die Burg hat einen unregelmäßigen Grundriss und besitzt fünf Bollwerke und einen Bergfried.

Unter den religiösen Bauten ist besonders die Pfarrkirche Nuestra Señora de Rocamador, die zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert erbaut wurde, sehenswert. Das dreischiffige Gotteshaus hat den Grundriss einer Basilika und relativ niedrige Kreuzgewölbe. Die Kirche ist ein Musterbeispiel für die regionale Architektur der Extremadura.

Die Iglesia de la Encarnación ist ebenfalls in drei Schiffe gegliedert, die von Tonnengewölben überspannt werden. Das Kloster San Bartolomé vervollständigt die sakralen Sehenswürdigkeiten der Gemeinde.

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