Feste von touristischem Interesse

Folklore und Volkskultur

In der Provinz Cáceres gibt es ein Fest von Internationalem Touristischen Interesse und zwei Feierlichkeiten von Nationalem Touristischen Interesse. Ersteres ist besonders beeindruckend: die Semana Santa (Karwoche) von Cáceres. Ebenfalls anerkannt sind das Kirschblütenfest, ein wahres Fest für die Sinne, und das Jarramplas-Fest.  

Die Semana Santa der Provinzhauptstadt basiert auf einer langjährigen Tradition, die bis ins 15. Jh. zurückreicht, und gewinnt immer mehr Anhänger, die den 16 Bruderschaften einen unaufhörlichen Zuwachs bescheren.

Wie soll man das schöne Kirschblütenfest nur in Worte fassen? 

Das Jerte-Tal hüllt sich zur Blüte von Millionen Kirschbäumen in ein spektakuläres weißes Kleid, und die Gemeinden des Landkreises Valle del Jerte feiern dieses Geschenk der Natur, indem sie den Frühling mit vielen verschiedenen folklorischen Veranstaltungen willkommen heißen. 

Der Jarramplas ist eine dämonenhafte Gestalt, die in der Ortschaft Piornal in einem bunten Kostüm durch die Straßen tanzt, während er von den Bürgern mit Rüben beworfen wird.

Die Carantoñas aus Acehúche sind mit ungegerbten Fellen verkleidete Männer mit einer ledernen Maske, von der Paprikaschoten, Tierohren, Eckzähne und ähnliche Gegenstände hängen. Die Tradition soll auf ein Versprechen gegenüber dem Heiligen Sebastián zurückgehen.

Außer diesen beiden Feierlichkeiten gibt es in der Gegend 22 weitere Feste von Regionalem Touristischen Interesse. Jedes von ihnen hat einen ganz eigenen Charakter, sodass es unmöglich wäre, nur eines von ihnen zu empfehlen. Es lohnt sich immer wieder, die Aufführungen zu bestaunen und mit den Einwohnern zu feiern.

In Los Negritos de San Blas de Montehermoso tanzen sieben Figuren, die sich das Gesicht mit verbranntem Kork schwarz angemalt haben, zum Klang der Kastagnetten aus Steineichenholz. Sie tragen die traditionelle Tracht aus Montehermoso, mit einem uniformartigen Hut dem sogenannten „Rocaol“. Eine von ihnen ist der sogenannte „Palotero“, eine Narrenfigur, die einen Fellbeutel mit den Utensilien der Tänze trägt.

Am Vorabend zum Karnevalssonntag wird in Villanueva de la Vera das Fest Peropalo gefeiert, eine theatralische Darstellung eines Inquisitionsprozesses. Die „Peropaleros“ fertigen eine naturgroße Stohpuppe an und kleiden sie mit einem Anzug, Stiefel und einem Hut in Schwarz. Um den Hals wird ein weißes Tuch gebunden. Dann wird die Puppe an einen kräftigen Stock befestigt, mit dem sie durch das Dorf getragen werden kann.

Dutzende Dörfer der Gegend haben es verstanden, ihre uralten Legenden und Bräuche über Jahrhunderte zu erhalten. In Jarandilla de la Vera finden jährlich die sogenannten „Escobazos“ (Besenhiebe) statt: ein großer Umzug, in dem sich religiöse und heidnische Rituale vermischen. Hier werden Besenruten angezündet und verwandeln sich somit in Fackeln (im Volksmund „Escobones“ ganannt), mit denen sich die Teilnehmer gegenseitig schlagen. Danach benutzen sie die Fackeln, um die Marienfigur der Virgen de la Inmaculada Concepción während der Prozession zu beleuchten.

Sehr spektakulär sind die Feierlichkeiten der „Carreras de Arroyo de la Luz“, die für die Reiter bekannt sind, die in Ehren der örtlichen Schutzpatronin durch die Hauptstraße von Arroyo de la Luz galoppieren.

In Trujillo ist der „Chíviri“ sehr beliebt: für diesen Tanz kleiden sich die Bewohner mit ihrer traditionellen Tracht und stimmen überlieferte Gesänge an. 

Es lohnt sich, das religiöse Fest der „Empalaos“ in Valverde de la Vera zu erleben, bei dem der Kreuzweg dargestellt wird. Weitere religiöse Feierlichkeiten sind die Wallfahrt der „Romería de San Isidro“ in Valencia de Alcántara und die „Encamisá“ in Torrejoncillo. Besonders zu erwähnen sind die Laienprozessionen während der Semana Santa in Plasencia und Trujillo, die man mindestens einmal persönlich erlebt haben sollte.

Cáceres bietet ein breit gefächertes Festprogramm, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei ist. Tausende Touristen besuchen jedes Jahr die „Carnavales in Campo de Arañuelo“, bei denen ein Umzug mit Musikern und der eher mythisch geprägte „Carnaval Hurdano“ veranstaltet werden. Die „Pedida de la Patatera“ überschneidet sich mit den Feierlichkeiten zum Karnevalsdienstag. In Malpartida de Cáceres ziehen die jungen Leute während der Fastenzeit von Haus zu Haus und bitten die Bewohner um eine „Patatera“, eine populäre Wurst mit Kartoffelfüllung, die heute eine beliebte Spezialität ist. In der Enramá in Pinofranqueado tun sich ledige junge Männer und Frauen nach einem 150 Jahre alten Brauch zu Paaren zusammen und verhalten sich 3 Tage lang wie echte Paare – einschließlich der Übergabe der „Enramá“ (ein Strauß aus Wiesenblumen) und dem typischen Tanz dieser Tradition.

Für Menschen, die Stierkämpfe mögen, ist das sechstägige Fest der „Toros de San Juan“ in Coria ein Höhepunkt. Weitere Feste von Regionalem Touristischen Interesse sind die „Hispanidad“ in Guadalupe, die „Boda Regia“ (Königshochzeit), bei der sich die Bewohner von Valencia de Alcántara in historische Gewänder hüllen; und der „Martes Mayor“, ein traditioneller Markt, der am ersten Dienstag im August in Plasencia veranstaltet wird – und das schon seit sage und schreibe acht Jahrhunderten!

Wenn im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen, wird im Valle del Ambroz das fröhliche Fest „Otoño Mágico“ (Magischer Herbst) gefeiert. Es gibt keine bessere Art, die während dieser Jahreszeit besonders malerische Landschaft dieser Region zu zelebrieren. Spiel- und Freizeitangebote, kulturelle Veranstaltungen und Aktivitäten in der Natur sowie weitere Feierlichkeiten beginnen am letzten Oktoberwochenende und enden am letzten Wochenende im November.

Gastronomischer Natur ist hingegen das „Fiesta de la Tenca“ (Schleienfest), das vom Gemeindeverband Tajo-Salor organisiert wird und sich rund um diesen Fisch dreht, der in der regionalen Küche zweifellos die Hauptrolle spielt. 

Bevor wir zum Schluss kommen, möchten wir noch die Route Karls V. erwähnen – ein Muss für Wanderfans und Geschichtsfreunde. Treten Sie selbst in die Fußstapfen des Kaisers auf seiner Reise zum Kloster Yuste, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Der Wanderweg erstreckt sich über 25 Kilometer von der Ortschaft Tornavacas bis nach Jarandilla de la Vera im Jerte-Tal.

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